Mein Schreibprozess, Teil 5:
Letztens hab ich wieder einen erwischt. Einen dieser Momenten, wo alles funktioniert. Hurra!
Es ist ja nicht so, als wäre das Schreiben einer Geschichte, ob nun kurz oder lang, ein geradliniger Prozess. Und schon gar nicht vorhersagbar. Ob man jetzt einen Plan hat oder als Geschichten-Entdecker loszieht (vgl. „Planer vs. Entdecker“ vom 6. Oktober 2023), man weiß nie, wie das Schreiben ablaufen wird, wenn man sich hinsetzt und loslegen will.
Manchmal weiß ich, die Szene ablaufen soll, aber die Worte tröpfeln nur auf’s Papier bzw. in mein Schreibprogramm. Man könnte fast meinen, die Geschichte wehrt sich dagegen, aufgeschrieben zu werden.
Manchmal denke ich, oh je, das wird heute hart (weil ich müde bin oder nicht sehr motiviert), und dann läuft es erstaunlich gut.
Und dann gibt es die besonderen Tage.
An diesen besonderen Tagen – sie können leicht oder schwierig beginnen – kommt der Moment, wo die Worte anfangen zu fließen. Wo ich nicht schnell genug tippen kann, um die Wortflut aufzufangen, die durch meine Finger möchte. Tage, an denen die Geschichte und ich auf einer Wellenlänge schweben.
Ich kann diesen Zustand nicht planen, nicht locken, schon gar nicht fordern. Nur genießen, wenn er da ist. Wenn Zeit, Raum und Raumtemperatur egal sind, und ich ganz weit weg bin, mitten in der Welt, in der die Geschichte spielt.
Neulich war wieder so einer. Schön war das. Am Ende hatte ich eine wichtige Szene fertig geschrieben, war völlig ausgekühlt und schrecklich hungrig. Aber sehr glücklich.
Natürlich ist die Szene noch nicht wirklich „fertig“, höchstens ihre erste Fassung. Wer weiß, was sich beim Überarbeiten noch dran ändert. Aber das ist ein anders Thema, vielleicht für einen anderen Blog-Beitrag.
Wie ist das bei dir? Kennst du solche „Flow“-Zustände auch? Es muss ja nicht beim Schreiben sein? Hast du Tricks, sie herbei zu locken, oder bist du auch einfach nur froh, wenn sie da ist? Verrate es mir in den Kommentaren!
Ich wünsche dir auf jeden Fall viele solcher Momente, wo alles leicht ist!
Bis zum nächsten Mal!