Logo Johanna Brenne

Schubladenprojekte

Angefangene, aufgegebene oder pausierte Geschichten:

Ich bin sicher, jeder Autor und jede Autorin hat sie: eine virtuelle (oder ganz reale) Schublade, in der angefangene, aufgegebene oder pausierte Projekte liegen. Geschichten, denen nach einem vielversprechenden Anfang irgendwie das Tempo ausgegangen ist. Frühe Versuche. Charaktere ohne Plot. Plot ohne Charaktere. Fragmente. Zeug.

 

Hast du Lust, mit mir in meine Schublade zu schauen?

 

So, ich ziehe sie auf, sie klemmt etwas, weil sie voll ist und nicht so oft bewegt wird. – Ein kleiner Ruck, sie ist offen. Noch ein bisschen Staub wegblasen … da liegen sie:

Schubladenprojekte

Ein Stapel alter Kurzgeschichten, auf Papier, mit Maschine getippt, aus meinen Teenagerjahren. Ein paar andere, schon auf dem Computer entstanden. Ein paar Schnipsel und Textfetzen. Und daneben die drei großen Projekte, die ich dir heute zeigen möchte:

 

Projekt 1 dreht sich um die Lebensgeschichte meines verstorbenen Vaters und meine Beziehung zu ihm. Angefangen habe ich es kurz nach seinem Tod, mit dem Vorsatz, seinem noch nicht geborenen Enkel etwas über ihn zu erzählen. Dann dachte ich, vielleicht ist es sogar auch etwas für andere Leute. Es gibt mehrere Kapitel und auch noch Tagebucheinträge von mir, die ich einbinden wollte. Aber irgendwann habe ich zwei Dinge festgestellt: Erstens könnte es sein, dass ein paar Dinge, die ich schreiben würde, in manchen Teilen der Familie zu Unbehagen führen. Wer ehrlich ist, tritt auch auf Füße. Zweitens ist es verflixt schwer, aus einem realen Leben einen guten Roman zu machen. Nicht, dass da nicht genug Spannendes passiert wäre. Aber Leben und Roman folgen anderen Gesetzen. Ich müsste ändern, anpassen, schneiden … und zu dem Zeitpunkt, als mir das klar wurde, hatte ich einfach noch nicht das Handwerkzeug dazu. – Dann kam die Idee zum Roman über Casdan und Projekt 1 landete in der Schublade. Vielleicht, wenn ich als Autorin genug gewachsen bin, versuche ich es wieder.

 

Projekt 2 ist älter als Projekt 1. Die Idee entstand während eines Kurses Kreatives Schreiben an der Uni. Es geht um eine junge, introvertierte Studentin und ihren imaginären Freund. Und wie sie ihr Leben wieder auf die Reihe bekommt (oder auch nicht). Auch hier gibt es ein paar Kapitel, aber dann ist der Sache die Luft ausgegangen. Aber die Figur ist mir noch präsent. Vielleicht, irgendwann … mache ich noch etwas daraus.

 

Projekt 3 ist sogar noch älter: Mein erster Roman, mit der Hand geschrieben in ein Notizbuch mit dunkelblauem Ledereinband. Das ganze ist eine Abenteuergeschichte auf einer fiktiven Welt (war klar, oder?), zwei Helden, eine Reise … was soll ich sagen. Ich war 18. Und genauso liest es sich. Nein, ich war keins dieser Wunderkinder, die mit 18 schon einen richtigen Roman schreiben können. In seiner momentanen Fassung ist Projekt 3 leider ziemlich unbrauchbar. Aber die Idee hinter der Geschichte, die Figuren, die Reise … da ist noch immer etwas, das ich mag. Vielleicht kann ich aus dem wirren Haufen ja irgendwann noch ein paar brauchbare Dinge destillieren.

 

Das sind sie also, die drei größten Projekte aus meiner Schublade. 

Ziemlich viele Vielleichts und Irgendwanns? Stimmt. Trotzdem mag ich die Projekte, selbst wenn sie nie weiter wachsen als bisher. Sie sind ein Teil meines Wegs. 

 

Wie sieht das bei dir aus? Hast du Dinge, die du in eine Schublade gesteckt hast, weil die Zeit noch nicht reif dafür war? Ideen, Träume? Schau doch wieder einmal in deine Schublade, wer weiß, was du darin findest. Unter Staub kann sich ein Funken Inspiration verstecken.

Ich wünsche dir auf jeden Fall schöne Projekte – alte und neue – und falls ich etwas aus meiner Schublade hole und neu bearbeite, werde ich hier auf jeden Fall davon berichten!

 

Bis bald!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner