Logo Johanna Brenne

Schreibgewohnheiten loslassen

Wovon sollte ich mich besser verabschieden?

Man hat als Autorin ja so seine Angewohnheiten. Manche sind lieb gewonnen, manche sind eher hinderlich. Dabei geht es sowohl um die Art zu schreiben, als auch um Angewohnheiten drum herum. Den ersten Aspekt lasse ich heute außen vor – vielleicht ist das ja ein Thema für einen anderen Beitrag? Heute geht es um eine Angewohnheit in meiner Schreibroutine, die ich gerne loslassen würde, weil sie sehr hinderlich ist.

 

Man könnte sie kurz mit „Lohnt sich nicht“ beschreiben. „Lohnt sich nicht“, sagt der innere Saboteur oft, wenn ich mich zum Schreiben hinsetzen will. „Lohnt sich nicht, in xx Minuten kommt yy nach Hause.“ Oder „Lohnt sich nicht, du musst eh gleich noch einkaufen gehen“ (oder die Wäsche aus der Maschine holen oder sonst was). 

Der innere Saboteur meint, ich bräuchte ein großes Stück verfügbare Zeit, um mich dem Schreiben zu widmen. Weniger als eine Stunde? „Lohnt sich nicht.“

 

Ist aber Quatsch, das weiß ich selbst. Auch in einem Viertelstündchen lassen sich ein paar Ideen notieren.  Eine halbe Stunde ist sogar ein gutes Zeitfenster, sagen die Anhänger der Pomodoro Methode. Woher kommt also diese Blockade?

Vielleicht daher, dass ich dann oft beim Schreiben auf die Uhr schaue, zum nächsten Termin. Dass ich mich nicht ganz im Flow verliere. Und dann denke, so kann es nichts werden.

 

In letzter Zeit habe ich diesbezüglich aber Fortschritte gebucht! An Tagen, wo viel los ist, gebe ich mir bewusst Erlaubnis, nur ein paar Stichpunkte oder schnelle Sätze zu schreiben und das trotzdem als „Schreibtag“ zu buchen. Dadurch zeige ich dem inneren Saboteur, dass es Schreibtage und Schreibtage gibt, und dass trotzdem auf Dauer etwas dabei herauskommt. Die Szene, die ich letzte Woche trotz Erkältung stückchenweise geschrieben habe, wäre noch nicht auf Papier, wenn ich mich darauf versteift hätte, sie müsste in „lohnenden“ Zeitabschnitten entstehen. Und ganz so schlecht ist sie nicht geworden, finde ich. (Überarbeitet werden muss sie später sowieso noch, wie alles.)

 

Insofern hoffe ich, dass ich das „lohnt sich nicht“ bald immer besser loslassen kann. Weil: darüber nachzudenken, ob es sich lohnt, zu schreiben, lohnt sich wirklich nicht!

 

Das „lohnt sich nicht“ sabotiert natürlich auch in anderen Bereichen. Kennst du das: Du möchtest eigentlich etwas machen, schiebst es aber immer vor dir her, weil du auf den „perfekten Moment“ wartest oder auf genug freie Zeit?

Was tust du, um dem inneren Saboteur klar zu machen, dass er Ruhe geben soll? Erzähl es mir gerne in den Kommentaren!

Jetzt werde ich mal sehen, ob ich gleich noch ein wenig schreiben kann. Denn ja, es lohnt sich immer, Dinge zu tun, die einem Freude bereiten!

Bis bald!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner