Logo Johanna Brenne

Wenn die Wörter nicht fließen wollen

Fehlende Schreiblust, was tun?

Wenn man sich in Foren für Autorinnen und Autoren umsieht, taucht die Frage öfter auf: Was tun, wenn die Motivation zum Schreiben fehlt?

 

Ich denke, jede(r) Schreibende war schon in der Situation: Da ist ein Stückchen Zeit und ein aktuelles Projekt, aber irgendwie mag man nicht. Ist zu müde, zu muffig, was auch immer. Merkt, dass einem tausend andere Dinge einfallen, die vorher erledigt werden könnten. Man müsste zum Beispiel wieder einmal ganz dringend den Schreibtisch aufräumen. Oder die Spülmaschine bestücken. Und da liegt noch ein Stapel ungefalteter Wäsche.

Hallo, denkt man sich, ich wollte doch eigentlich schreiben? Aber wo Schreiblust sein sollte, ist nichts als Widerstand. Und nun?

 

Prinzipiell gibt es da zwei Ansätze. Der eine besagt: „Trotzdem schreiben“: Sich zur Not mit Disziplin zu seinem Glück zwingen. Die englische Formulierung ist „butt in chair“. Sich also auf den Hintern setzen und schreiben. Egal ob man gerade will. Irgendetwas wird schon dabei herauskommen. Wenn es Mist ist, kann man es später immer noch überarbeiten. Alles ist besser als leere Seiten.

 

Der andere Ansatz sagt: Genau das geht eben nicht. Kreativität lässt sich nicht zwingen. Der Widerstand wird davon nur größer, der Widerwille wächst und damit die Gefahr, sich völlig zu blockieren. Dann lieber ein bisschen recherchieren, über das Projekt nachdenken, oder etwas ganz anderes machen. Spazierengehen. Oder sogar die Wäsche falten. Warten, bis die Kreativität zurück ist.

 

Wie ist das bei mir? Ich hab tatsächlich mit beidem gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Manchmal geht wirklich nichts, wenn nichts geht. Dann werde ich nur grantiger, wenn ich mich zu zwingen versuche. Eine Pause kann dann Wunder wirken. Genauso wie die Pausen während des Urlaubs, die unbemerkt die Kreativität wieder auffüllen. Und auf einmal hat man wieder Ideen im Kopf.

 

Ich habe es aber auch schon erlebt, dass ich mich mit dem Vorsatz „Dann schreibe ich halt nur drei Sätze“ an den Laptop gesetzt habe – und plötzlich standen da ein paar hundert Wörter. Und keine ganz schrecklichen. Was mir manchmal hilft: damit anfangen, nur ein paar Stichpunkte hinzuschreiben. Satzfragmente, ohne Groß- und Kleinschreibung, oder Dialogfetzen. Manchmal wird daraus dann, ohne dass ich es merke, richtiger Text. Oder zumindest lässt sich das Sammelsurium später leicht in richtigen Text verwandeln.

 

Ich glaube, der schrecklich ausgelaugte Satz „Es kommt darauf an“ trifft auch hier zu. Zur Zeit bin ich gerade eher im Team „einfach schreiben, die Lust kommt dann schon“, weil ich noch auf meiner Motivationswelle vom November reite und außerdem endlich weiß, wie ich die Geschichte um Daria zu ihrem Ende bringe. Aber es kommt sicher wieder eine Zeit, wo ich sage „dann halt heute nicht.“

 

Wie sieht das bei dir aus, beim Schreiben und/oder bei anderen Dingen in deinem Leben? Team Disziplin oder Team Seinlassen? Erzähl es mir gerne in den Kommentaren!

 

P.S.: Falls dir aufgefallen ist, dass es zwar Anfang Januar ist, aber hier gar kein Beitrag zu Vorsätzen und Zielen fürs Neue Jahr steht: Stimmt. Ich dachte, ich lasse das Thema dieses Jahr mal aus. Was aber nicht heißt, dass ich nichts für dieses Jahr vorhabe. Im Gegenteil. Wenn ich davon etwas umsetzte, werde ich entweder hier im Blog davon erzählen oder auf meinem Instagram Account  oder auch im Bereich Aktuelles auf meiner Homepage. Wenn du ganz sicher sein willst, keine Neuigkeiten zu verpassen, abonniere gerne meinen Newsletter. Dort berichte ich einmal im Monat von allem, was sich bei mir Schreiberisches getan hat (hier geht’s zur Anmeldeseite!).

Bis bald!

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