Wie hat mir der Roman von Susanne Sachs gefallen?
Nachdem ich in meinem letzten Post mit der Autorin Susanne Sachs gesprochen habe (zum Nachlesen: das Interview findest du hier), möchte ich heute ihr Roman-Debüt „Sweras – Von zwei blauen Welten“ vorstellen (ohne Spoiler!).
Zum Genre: „Sweras“ lässt sich in Soft-Science-Fiction einordnen – d.h. es gibt in dem Roman zwar fortgeschrittene Technik (ich sage nur Raumschiffe mit Tarn-Technik und Filter zum … aber das verrate ich jetzt nicht), aber der Schwerpunkt der Geschichte liegt auf der zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Handlung. Es wird also nicht lang und breit erklärt, wie z.B. die Tarnung funktioniert. Sie tut es halt. Mir liegt diese Art von Science Fiction sehr, ich brauche keine technischen Details, um eine glückliche Leserin zu sein. Was ich brauche, ist eine gute Geschichte, und die finde ich hier!
Die Protagonistin: Die zentrale Heldin des Romans ist Paula, eine Frau „mittleren Alters“, wie man so schön sagt. Sie ist Ärztin, hat einen Mann und eine erwachsene Tochter und lebt ein völlig gewöhnliches, wenn auch recht stressvolles Leben. Paula ist nachdenklich und eher zurückhaltend, außerdem „nerdy“ im besten Sinn des Wortes: interessiert an allem um sich herum. Eines Tages trifft sie auf einen fremden Mann, Klet: nicht nur fremd für sie oder fremd in ihrer Gegend, sondern fremd auf ihrer Welt. Klet, aus dessen Sicht einige Kapitel erzählt werden, ist freundlich und beim näheren Kennenlernen doch nicht so fremdartig (abgesehen von seinem Aussehen und einigen Eigenarten). Er teilt Paulas Liebe zur Natur, ist ganz verrückt nach Wasser möchte anfangs nur eins: wieder nach Hause. Nach einiger Zeit jedoch möchte er noch etwas anderes, bzw. jemand anderen …
Die Handlung: Durch das Zusammentreffen mit Klet eröffnet sich für Paula im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Welt: Sie lernt nicht nur Klet und die Besatzung seines Raumschiffs kennen, sondern hört auch von Sweras, dem Heimatplaneten ihrer neuen Freunde. Doch es gibt ein Problem: Um zurück nach Hause zu finden, brauchen die Sweraser Hilfe von der Erde. Paula ist fest entschlossen, zwischen ihnen und dem Rest der Welt zu vermitteln. Nur wie soll sie das anstellen, eine einzelne Frau ohne Macht und Einfluss? Und wie wird die Welt reagieren, wenn sie Klets Identität enthüllt?
Die Welt: „Sweras“ spielt in unserer Zeit, auf unserer Welt. (Deshalb passt als Einordnung auch die Kategorie „Near Future Roman“). Die Heldin Paula lebt irgendwo im deutschsprachigen Raum, liebt Berge und Natur. Durch die Geschehnisse des Romans wird sie aber auch auf Reisen gehen. Die Autorin beschreibt die jeweiligen Schauplätze sehr anschaulich, man merkt, dass das Interesse der Protagonistin für andere Kulturen auch das ihre ist. Ebenso fühlt man ihre Liebe zur Natur, besonders zu Bergen und zu Wasser. Auch das Innere des Raumschiffes wird vorgestellt – damit veranschaulicht sie auch einige der Eigenarten der Sweraser. Über die Sweraser und ihr Schiff bekommt man einen Ahnung von derem Heimatplaneten.
Die Sprache: Die Sweraser sprechen natürlich eigentlich eine fremde Sprache. Die Autorin zeigt das unter anderem dadurch, dass sie ihnen eigene Redewendungen geschenkt hat. Auch stoßen die Metaphern aus unserer Welt, die Paula ganz selbstverständlich verwendet, manchmal auf Unverständnis ihrer neuen Freunde. Diese Art von Details haben mir besonders gut gefallen! Ebenfalls auffallend sind die Namen der Sweraser, die alle nur aus einer einzigen Silbe bestehen und mit einem Konsonanten enden. Dadurch klingen sie pragmatisch und tatkräftig, aber auch ein wenig spröde, was das anfangs sehr zurückhaltende Wesen der Sweraser unterstreicht.
Der Ton oder Sprachfluss des Buches war für mich zuerst etwas ungewohnt. Einiges wird für meinen Geschmack sehr ausführlich beschrieben, anderes dafür etwas kurz umrissen. Nach einer Weile war ich aber im Stil der Autorin „drin“.
Meine Meinung: Ich mochte den positiven Grundton der Geschichte, auch die dahinter stehenden Ideale von Völkerverständigung und Zusammenarbeit. Die Handlung hat mich schnell neugierig gemacht, ich wollte mehr über die Sweraser erfahren. Und ich wollte wissen, ob und wie Paula es schafft, ihnen zu helfen. Das Ende ist hoffnungsvoll – und obwohl die Geschichte auf der Erde abgeschlossen ist, bleibt Raum für eine Fortsetzung. Vielleicht erfahren wir dann noch mehr über den Heimatplaneten von Klet?
Wenn du Lust auf Sci-Fi hast, bei der die Aliens freundlich sind und ein hoffnungsvoller Grundton herrscht, dann kann ich „Sweras“ nur empfehlen!
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Das war’s für heute!
Bis bald!