Wie ich meine Buchprojekte organisiere - oder nicht.
Neulich bin ich beim virtuellen Stöbern nach einem interessanten „Tag des x“ auf den „National Checklist Day“ gestoßen, der jeden 30.10. in den USA gefeiert wird. Naja, gefeiert. Wer feiert schon seine Listen? Aber nützlich sind sie. Ich habe so viele Listen! Einkaufslisten, ToDo Listen … Aber heute geht es mir um die Organisation meiner Buchprojekte, zur Zeit meines Jugendromans „Daria und das Geheimnis der Ornamentwüste“. Wie und wo sammle ich Informationen, Ideen oder Gedanken zu meinen Figuren, Szenen etc.? Es gibt ja auch hier ein großes Spektrum: vom Ansatz „hinter meinem Roman steht eine Datenbank“ bis zu „alles ist in meinem Kopf, irgendwo“.
Wo stehe ich? Ich bin auf jeden Fall niemand, der sich pro Figur ein Karteikärtchen anlegt und das dann mit allen Details von Haarfarbe bis Lieblingspizza füllt. Zwar hab ich in meinem Schreiprogramm Scrivener für einige Figuren eine Datei, aber die lege ich oft am Anfang an. Da steht dann der Name drin und die Beziehung zur Hauptfigur. Meistens war es das dann, das heißt, ich gehe nie wieder zu dieser Datei zurück. Die wichtigen Informationen (Backstory, Wünsche, Konflikte etc) male ich lieber auf dem Boden sitzend auf große Blätter Papier. Das sieht dann aus wie eine ausgeartete Mind Map. Wenn ich Pech habe, kann ich ein paar Monate später die Hälfte nicht mehr lesen. Mit etwas Glück ist es bis dahin aber in meinem Kopf drin.
Außerdem habe ich Notizheftchen, in die ich Fragen, Ideen oder kurze Abrisse von Szenen hineinschreibe. Manchmal hake ich die ab, wenn die Fragen beantwortet und die Ideen in der Geschichte gelandet sind. (Leider nicht immer.)
Dann habe ich auf dem Laptop noch Listen von „woran ich noch denken muss“, sozusagen „notes to self“. Das kann ein Artikel zur Figurenentwicklung sein, über den ich noch nachdenken will, oder Schreib- oder Überarbeitungs-Aufträge für später. Solche „notes to self“ schreibe ich auch gerne in Scrivener unter die letzte Szene, an der ich arbeite. Wenn die Szene fertig ist, sehe ich nach, ob ich einen der Punkte abgearbeitet habe, dann lösche ich den. Der Rest wird mittels „cut-paste“ zur nächsten Szene verschoben.
Klingt alles chaotisch? Vermutlich. Aber ich funktioniere halt so – halb listengesteuerter Control Freak, halb freier Kreativling.
Wie sieht das bei euch aus? Wie organisiert ihr euch und/oder eure (Buch-)Projekte? Logisch-strukturiert? Chaotisch? Spontan oder verplant?
Ich freue mich auf einen Blick in eure Denk- und Arbeitsweise!
Bis bald!