Woher kommen sie, wie entwickeln sie sich?
Ideen zu Kurzgeschichten und Romanen können ja aus verschiedenen Richtungen kommen. Man könnte sich vornehmen, zu einem bestimmten Thema zu schreiben, weil man es für wichtig hält. Oder man hat eine Idee, die einem im Kopf herumspukt, so lange, bis man denkt, die schreibe ich jetzt auf. Oder man erlebt etwas, von den man denkt, dass könnte genauso gut in einem Roman passieren.
Oder … Es gibt wahrscheinlich unzählige Arten, wie eine Roman-Idee auf einen Autor treffen kann. Wie war das bis jetzt bei mir?

Die Idee zu meinem unveröffentlichten Roman „Der Mond von Yazahaan“ kam mir bei einer nächtlichen Autofahrt nach Österreich, schon recht nahe am Ziel. Oben am Himmel schien der Mond, unten im Auto haben wir über Ziele und Träume diskutiert und darüber, ob ein gemeinsames Ziel die Menschen einen kann. Und inwieweit das gut ist. (Dass das natürlich zu allererst vom Ziel abhängt, ist klar.) Ziemlich früh kam dann der Protagonist Casdan dazu, dessen persönliches Ziel sich mit dem Staatsziel deckt. Alles gut, sollte man denken … bis dann … naja. Es wäre kein Roman, wenn nicht jede Menge schief gehen würde.

Während bei „Yazahaan“ also ein Stück des Settings den Anfang machte, war es bei „Daria und das Geheimnis der Ornamentwüste“ die Hauptfigur, die sich zuerst gemeldet hat. Daria erschien buchstäblich aus dem Nichts vor meinem inneren Auge. Mitten in einer Yogastunde. Sie hat mich ziemlich kritisch beäugt. (Und meine Konzentration für Yoga war schlagartig weg.) Ich war zu dem Zeitpunkt noch mit Yazahaan beschäftigt und gar nicht auf der Suche nach einer neuen Geschichte. Aber Daria ist hartnäckig. Außerdem hat sie mich von Anfang an fasziniert. Inzwischen verstehen wir uns ganz gut, auch wenn sie der Meinung ist, ich könnte ruhig ein bisschen schneller schreiben.


Und die Kurzgeschichten, fragst du? Die Ideen dafür ergeben sich natürlich oft aus den Ausschreibungen der Anthologien, zumindest das grobe Thema. Ich habe die Ausschreibungen gesehen, dachte, das klingt interessant, und hab das jeweilige Thema in meinem Kopf hin und her gedreht. Nicht angestrengt, eher beiläufig, aber immer wieder. Und irgendwann hatte ich den ersten Satz im Kopf. Aus dem hat sich dann der Rest entwickelt.
Bei „Das Geburtstagsgeschenk“ (erschienen in der Anthologie „Mensch 3.0“, muc Verlag 2023)
dachte ich zuerst, der Lauras Bruder wäre die Hauptfigur, aber nach einiger Zeit hat sich herausgestellt, dass Laura diejenige ist, um die sich die Geschichte wirklich dreht.
Dass in „Ein Weihnachtsgeschenk für den Teufel“ (in der Anthologie „Teufelsgarn“, Leseratten Verlag 2023) Luzifer tatsächlich beschenkt wird, hat sich erst nach einer Weile herausgestellt. Die Grundidee war einfach, sich vorzustellen, wie es dem Teufel ergeht, wenn er zur Weihnachtszeit unter den Menschen weilt. Warum Weihnachten? Weil die Ausschreibungsdeadline der 31.12. war und ich im November mit der Geschichte angefangen habe.

Die Geschichte „Die Randständigen“, die im Herbst in der Anthologie „Dunkle Gestalten – Geschichten aus dem Dorf“ im muc Verlag erscheinen wird, hat sich tatsächlich aus dem ersten Satz entwickelt, den die Hauptfigur Lisa in meinem Kopf gesprochen hat. Neugierig auf den ersten Satz? Die Kurzgeschichte erscheint im (Früh-)Herbst, du musst also nicht mehr lange warten. Sobald ich ein Datum habe, findest du es auf meiner Homepage unter „Aktuelles“ oder auf der Seite der Geschichte.

Und „Sonnengeküsst“, das jüngste Mitglied meiner Kurzgeschichten, das bald in der Anthologie „Sonnen-Erwachen“ der Münchner Schreiberlinge erscheinen wird? Da war die Ausschreibung tatsächlich sehr spezifisch. Nach dem Lesen des Ausschreibungstextes habe ich mir die Frage gestellt: „Wie könnte man den Wandel hinbekommen?“ Die Antwort findest du in der Geschichte. Auch hier teile ich das Erscheinungsdatum, sobald ich es weiß. Oder, noch einfacher: melde dich für meinen Newsletter an, dann verpasst du garantiert keine Neuigkeiten! Hier geht’s zur Anmeldung!
Das waren sie also, die Ideen zu meinen Geschichten? Habe ich noch neue im Kopf? Auf jeden Fall. Sowohl Ideen zu noch laufenden Ausschreibungen als auch für andere Projekte, die aber noch zu neu sind, als dass ich sie jetzt schon teilen kann.
Aber eins nach dem anderen und nicht zu viel gleichzeitig …
In diesem Sinne wünsche ich dir viele tolle Ideen für Alltag und Kreativprojekte!
Bis zum nächsten Mal!