Blauer Himmel mit kleinen Wolken

Der Reiz der Phantastik

Warum ich Fantasy, Science Fiction und den ganzen Mix dazwischen mag:

Betrachtet man die beiden großen Pfeiler der Phantastik – Fantasy und Science Fiction – so findet man im ersteren viel Magie, manchmal Drachen, gerne Elfen und sehr oft auch Mittelalter. Natürlich gibt es hier viele Subgenres, aber ein gemeinsamer Nenner ist (meistens) das magische Element. In der Science Fiction hingegen dominiert die Technik (die moderne Magie?), außer vielleicht in der Spielart der Dystopie, die auch als technisch „arme“ Welt daherkommen kann (Stichwort Post-Apokalypse).

 

Tatsächlich sitzen in meinem Bücherregal viele Romane dieser klassischen Spielarten von Fantasy und Science Fiction. Aber wenn ich in mich hineinschaue – und in die Geschichten, die ich selbst schreibe – stelle ich fest, dass für mich Magie und Technik nicht so wichtig sind. Ich brauche keine Magie, keine Raumschiffe, keine Elfen und Aliens. Im Gegenteil, in letzter Zeit lese ich sogar weniger klassische Fantasy oder Sci Fi als früher.

 

Was ist es also?

 

Was mich an der Phantastik reizt, ist definitiv die Freiheit. Die Freiheit, in eine neue Welt einzutauchen oder selbst eine zu erschaffen. Wenn ich in meinem Jugendroman, „Daria und das Geheimnis der Ornamentwüste“ eine Wüste mit einem Berg daneben brauche, aus dem ein kleiner Bach fließt, dann schreibe ich sie mir einfach herbei. Ich muss nicht suchen, ob es auf unserer Welt einen Ort gibt, der meiner Vorstellung ähnelt. Und wenn ich dann eine Stadt am Meer brauche und eine Handelsstadt zwischendrin, dann existieren sie von diesem Moment an.

 

Das gleiche gilt für die Gesellschaft, in der meine Figuren leben: Ich baue sie mir auf oder entdeckte sie, denn so fühlt es sich an.

Genauso, wie ich eine Gesellschaftsordnung in Büchern anderer Autoren langsam zu verstehen beginne, je tiefer ich in das Buch eintauche, genauso erforsche ich die Welt meiner Figuren in meinem eigenen Schreiben.

 

Trotzdem soll natürlich in meiner Welt eine gewisse Logik herrschen. Recherche bleibt mir also nicht erspart, aber ich bestimme die Angelpunkte: Als ich zum Beispiel überlegt habe, wie weit die Wüstenstadt Driss und die Handelsstadt Toka voneinander entfernt sein sollten, habe ich zuerst festgelegt, dass die Händler mit dem Pferdewagen keinen ganzen Tag für die Reise brauchen sollen. Weil das in meine Geschichte passt. Also musste ich herausfinden, wie schnell ein Pferdewagen fahren und welche Strecke er pro Tag zurücklegen kann. Ich schreibe dann den Abstand nicht unbedingt als Zahl in die Geschichte hinein, aber ich nehme ihn als Anhaltspunkt für anderes: Wie schnell dann die Fremden, die auf Pferden reiten (ohne schweren Wagen dahinter) von Toka nach Driss kommen. Es geht mir dabei nur darum, dass die interne Logik stimmt, um dem Leser das Gefühl zu geben, die Welt lebt.

 

Freiheit mit bestimmten Grenzen also, gepaart mit einer Freude am Puzzeln. Was noch?

 

Die Freude am Unerwarteten. Eine phantastische Geschichte kann in unserer Welt beginnen, scheinbar völlig banal. Und dann kann plötzlich etwas passieren oder jemand auftauchen, bei dem man denkt: Moment! Wo bin ich hier? Dieses Stutzen, Anhalten, die Freude am Twist, gehört für mich auch zur Phantastik. Brüche in der Normalität, hinter der dann etwas Neues, Spannendes erscheint.

 

Freiheit, Neugier, Puzzeln, Überraschung. Das ist für mich Phantastik.

 

Wie ist das bei dir? Was sind deine Lieblingssgenres innerhalb der phantastischen Literatur? Magst du es magisch, technisch, gruselig? (Ich muss gestehen, Horror ist nicht so meins.)

 

Erzähl es mir in den Kommentaren!

Bis bald

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