Foto der Autorin Jasmin Engel

Autorinnen-Interview mit Jasmin Engel

Vernetzung ist eine wichtige Sache im heutigen Buchmarkt. Ständig erscheinen neue Bücher, dadurch ist es ist gerade für Selfpublisher*innen oder Autor*innen bei kleinen Verlagen schwer, nicht in der Masse unterzugehen. Deshalb starte ich heute auf diesem Blog eine Reihe mit Interviews: Ich möchte Autor*innen vorstellen, die ich für mich entdeckt habe, deren Bücher mir gefallen und die ich deshalb mit ganzem Herzen empfehlen kann.

 

Den Auftakt macht heute ein Interview mit der Autorin Jasmin Engel, die ich über die Instagram-BuchBubble gefunden habe. Ich freue mich sehr, dass ich sie heute virtuell bei mir zu Gast habe. Es gibt auch einen besonderen Anlass dafür – dazu mehr weiter unten.

 

Zuerst einmal ein paar schnelle Fakten: Jasmin ist Jahrgang 1982 und schreibt seit ihrer Kindheit Kurzgeschichten, Romane und auch Lyrik. Im Internet findet man sie unter https://www.jasmin-engel.de, auf Instagram ist sie unter jasmin.engel.autorin zu Hause.

Aber jetzt Schluss mit der Einleitung, hier ist Jasmin!

 

Johanna:

Hallo Jasmin, schön, dass du dir die Zeit nimmst, ein paar Fragen zu deinem Schreiben und deiner Autorinnenkarriere zu beantworten! Ich fange ganz klassisch an: Wie bist du zum Schreiben gekommen, und kannst du den Moment benennen, seitdem du dich traust, dich selbst als „Autorin“ zu bezeichnen? Für viele von uns ist es ein großer Schritt, sich vor anderen zum Schreiben zu bekennen, weil dann sofort die Frage kommt, „oh, was hast du denn schon alles veröffentlicht?“

Jasmin: Hallo Johanna, freut mich sehr, dass ich die erste Autorin deiner Interview-Reihe sein darf. Zum Schreiben bin ich im Grunde schon als Kind gekommen, sobald ich es überhaupt konnte. Der Wunsch, Autorin zu werden, ist in mir mit 14, 15 stark geworden. Da habe ich meinen ersten Kurzroman geschrieben. Ich habe mich teilweise schon getraut, mich Autorin zu nennen, sobald ich ein paar Veröffentlichungen in Anthologien hatte. In meinem Umfeld wurde ich dadurch allerdings längst nicht als „richtige“ Autorin wahrgenommen. Das fing erst an, als ich die ersten ein, zwei Romanveröffentlichungen vorweisen konnte.

 

Johanna:

Du schreibst sowohl Romane als auch Kurzgeschichten und Lyrik. Deine Hauptgenres sind historische Romane, Fantasy und Science Fiction, auch gemischt. Ich bin ja ein großer Freund von Genre-Mix. Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hat es sich einfach ergeben, dass Geschichten aus diesen Genres in deinem Kopf entstanden sind?

Jasmin: Ja, wobei Kurzgeschichten und vor allem Lyrik bei mir in den letzten Jahren in den Hintergrund getreten sind. Ich wollte mich einfach stärker auf meine Romane konzentrieren und alles, was rundum noch zu tun ist, was ja nicht eben wenig ist. Auch ich liebe solche Genre-Mix-Bücher einfach. Es hat sich aber einfach so für mich ergeben, geplant war es nicht.

 

Johanna:

Wie entsteht bei dir eine Geschichte? Bist du eher eine planende oder eine entdeckende Schreibende? Hast du einen festen Schreibprozess oder ändert sich der bei jedem neuen Projekt?

Jasmin: Ich bin schon immer eher eine entdeckende Schreibende. Wenn ich eine Grundidee habe, sammle ich Notizen dazu und wenn es keinen historischen Hintergrund gibt, fange ich meistens direkt an. Bei den historischen Romanen mit Fantasy kommt bei mir jedoch erst einmal Vor-Recherche. Ich habe z.B. vor dem Schreiben von Secrets of Time zwei Sachbücher über die Sumerer gelesen, um mein Wissen von vor Jahren wieder aufzufrischen. Bei Erträumt – Die Nächte des Schicksals habe ich vorher nur ein bisschen recherchiert – über die Idee magisch erschaffener Lebensformen im tibetischen Buddhismus. Mit dem Schreiben habe ich dann schon schneller angefangen als bei Secrets of Time.

 

Johanna:

Gibt es bestimmt Themen, die dich faszinieren und häufig in deinem Schreiben auftauchen?

Jasmin: Ja, ich kann da schon ein gewisses Muster erkennen. Alte Kulturen und deren Mythologie finde ich unheimlich faszinierend. Zum Beispiel die der Maya, die mein Debüt dominiert, oder die der Sumerer, die Secrets of Time mit ausmacht. Außenseiter*innen, die ihren eigenen Weg suchen und finden wollen sind ebenfalls ein wiederkehrendes Thema bei mir. Außerdem Träume, speziell luzide Träume, wie in Die Traumreisende – Nachtblüten und jetzt in Erträumt – Die Nächte des Schicksals.

 

Johanna:

Nach dem Schreiben kommt idealerweise das Veröffentlichen. Du hast deine Romane in verschiedenen Verlagen veröffentlicht. Wie hast du die Verlagssuche erfahren? War es einfach, einen Verlag zu finden? Wie bist du vorgegangen?

Jasmin: Ich habe es von Anfang an als schwierig empfunden, für meine ungewöhnlichen Geschichten mit Genre-Mix einen Verlag zu finden. Beworben habe ich mich jedes Mal bei vielen, auch mittleren und großen Verlagen. Mit meinen letzten beiden Skripten hatte ich mich auch bei Agenturen beworben, aber wenn ich eine Reaktion bekam, dann dass meine Genres und Themen aktuell nicht gefragt seien. Da ich mit meinem ersten Verlag offen gesagt alles andere als zufrieden war, habe ich mir für meinen zweiten Roman einen anderen Kleinverlag gesucht. Ich habe bei meinem zweiten Verlag auch noch mehrere Manuskripte unter Vertrag, es zieht sich mit den Veröffentlichungen nur extrem, da die Verlagsleitung gewechselt hatte und es auch noch Krankheitsfälle gab. So kam es, dass ich mit Ereshs Geschichte einen anderen Verlag suchen musste – der allerdings kein Interesse an meiner Erträumt-Dilogie hatte. So erklärt sich, dass meine vier bisherigen Romane in vier verschiedenen Verlagen veröffentlicht sind

 

Johanna:

Apropos veröffentlichen: Du feierst gerade wieder ein neues Buch-Baby: Am 08. März ist dein Roman „Erträumt – Die Nächte des Schicksals“ bei Realm & Rune erschienen. Es geht um Traumreisen: Du hast uns das Cover und den Klappentext mitgebracht.

3D Ansicht des Covers von "Erträumt - Die Nächte des Schicksals"

Klappentext:

Nimm dich in Acht vor deiner Vorstellungskraft – sie kann zwar Wundervolles, aber auch Schreckliches hervorbringen.

 

Rain besitzt die Gabe, durch ihre luziden Träume jenseitige Orte betreten zu können. Dabei trifft sie auf ihre Hündin Polly, die dort wie selbstverständlich sprechen kann und ihr von dem bedrohlichen Wandel erzählt, der sich anbahnt. Als sie auch noch dem rätselhaften Silas begegnet, der behauptet, er sei von Rain erschaffen worden, gerät sie immer tiefer in ein Abenteuer, bei dem nicht nur ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht, sondern das gesamte Ordnungsgefüge zwischen Diesseits und Jenseits.

 

Eine kreative junge Frau, ein magisch erschaffener Mann, eine freche Hundedame und ein geheimnisvoller Wanderprediger – können sie den Weltenwechsel aufhalten?

Ich finde das Cover wunderschön – und der Klappentext hat mich auch sofort angesprochen. Ich durfte „Erträumt“ vorab lesen und habe es verschlungen. Am Freitag gibt es hier auf dem Blog eine ausführliche Rezension von mir. Aber was möchtest du heute über die Geschichte verraten?

Jasmin: Es gibt viele Besonderheiten bei meiner Erträumt-Dilogie. Zum ersten Mal ist eine Hauptfigur von mir demigender, genau wie ich selbst. Eine weitere Premiere in meinen Romanen ist, dass eines meiner Haustiere das Vorbild für eine Nebenfigur liefert: die freche Hündin Polly aus Erträumt ist an meine Tiffy angelehnt. Nicht allein dadurch ist meine Dilogie auch humorvoller ausgefallen als meine anderen bisherigen Bücher. Ich denke, das ist ganz angenehm, da es streckenweise auch sehr düster darin zugeht. Aber auch romantisch.

 

Johanna:

Und ganz zum Schluss: hast du aus deinen Lieblingsgenres einen oder zwei Lesetipps?

Jasmin: Ja, klar. Wenn es um den Mix aus historisch und (düsterer) Fantasy geht kann ich nur immer wieder „Der Vertraute“ von Leigh Bardugo empfehlen. Wer – wie ich – auch den Mix aus Fantasy und Science Fiction mag, wird bestimmt „Eines Menschen Flügel“ von Andreas Eschbach mögen.

 

Johanna:

Vielen Dank, liebe Jasmin, für diese Einblicke in dein Autorinnendasein! Ganz viel Erfolg mit deinem aktuellen Roman und allen weiteren, die noch folgen!

Jasmin: sehr gerne und ich danke dir, liebe Johanna, für die spannenden Fragen! Herzlichen Dank auch für deine guten Wünsche.

 

 

Das war also Jasmin. Falls du neugierig geworden bist: “Erträumt – Die Nächte des Schicksals” gibt es als Taschenbuch und eBook überall dort, wo du auch sonst deine Bücher kaufst oder bestellst, oder direkt hier beim Verlag!

Am Freitag gibt es dann die Rezension zu „Erträumt“ – schau gerne wieder vorbei!

Bis bald!

 

Bildnachweise: Cover “Erträumt” erstellt von saje-design; Autorinnenfoto: privat

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